Offen Online-Schüler-Praktikum – So gelingt´s

Berufsorientierung ist wichtig für Schülerinnen und Schüler und das Praktikum eines der wichtigsten Puzzle-Stücke. Auch für die ausbildenden Betriebe ist ein Praktikum wichtiger Bestandteil der Rekrutierung und des Ausbildungsmarketings.

Zurzeit ist ein Praxiseinsatz von jungen Menschen wegen der Kontaktbeschränkungen, Hygieneauflagen und des Homeoffice nicht oder nur eingeschränkt möglich. Um trotzdem den interessierten, potenziellen Auszubildenden einen Einblick in Ihr Unternehmen zu geben, sind digitale Tools gut einsetzbar. Was ist also möglich, um einen (vorübergehenden) Ersatz für ein Präsenz-Praktikum zu bieten?

Von der digitalen Begrüßung über den virtuellen Betriebsrundgang zu konkreten Aufgaben für zu Hause oder einer digitalen Sprechstunde – bauen Sie sich Ihr individuelles online-Praktikum aus diesen „Bausteinen“:

Voraussetzung ist natürlich, dass die Technik funktioniert. Kann man Ihre Angebote mit dem Smartphone durchführen, oder braucht man einen PC oder Laptop und steht der zur Verfügung? Welche Programmzugänge benötigen die Praktikantinnen und Praktikanten für Ihren virtuellen Einsatz?

Wie lange soll das virtuelle Praktikum dauern und wie können die einzelnen Aufgaben über den Zeitraum verteilt werden? Wann stehen Sie oder ein anderer Ansprechpartner für Fragen und Austausch persönlich zur Verfügung?

Online-Praktikum – Digitale Bausteine

 

    • Digitale Begrüßung
      Heißen Sie Ihren Praktikanten/ Ihre Praktikantin in Ihrem Ausbildungsbetrieb willkommen. Über ein Kommunikations-Tool, zum Beispiel Teams, Zoom oder Skype, stellen Sie den ersten Kontakt her. Überlegen Sie, wer die virtuelle Begrüßung übernehmen kann (der Ausbilder für diesen Beruf, der Ausbildungsleiter oder Geschäftsführer) und was Sie dem Jugendlichen über Ihren Betrieb, den Ausbildungsberuf und den Ablauf des Praktikums erzählen wollen.
    • Überblick
      Ein virtueller Betriebsrundgang macht Ihren Betrieb erlebbar: Drehen Sie (oder Ihre Auszubildenden) ein Video, in dem Sie die wichtigsten Betriebsbereiche zeigen. Das ist gar nicht so aufwändig, wie Sie vielleicht denken und Sie können auf die Besonderheiten in Ihrem Unternehmen hinweisen. Mit dem Smartphone entstehen Videos in guter Qualität und es kommt nicht auf Perfektionismus an, sondern eher darauf, authentisch und ehrlich zu sein. Professioneller sind 360°-Videos bzw. Videos mit „Augmented Reality“ (AR) oder „Virtual Reality“ (VR)-Animation. (Infos zu den Unterschieden von AR und VR finden Sie hier)
    • Konkret – Ausbildung live
      Nehmen Sie den potenziellen Azubi virtuell mit zu verschiedenen Arbeitsplätzen: Ausgerüstet mit einem Handy, Smartphone oder einer Action-Cam und eventuell einem „Gimbal“, zur Stabilisierung der Kamera, kann ein Azubi seinen Arbeitsplatz und das, was er dort tut, zeigen und erläutern. Das kann man live übertragen, oder aufzeichnen und als Video zur Verfügung stellen.
    • Recherche Aufgaben
      Zum Einstieg kann der Jugendliche sich über den Ausbildungsberuf informieren und anschließend in einem (virtuellen) Quiz Fragen dazu beantworten. Auch Fragen zu Ihrem Betrieb, der Branche oder zu den Rechten und Pflichten in der Ausbildung können gestellt und recherchiert werden und spielerisch in einem Quiz abgefragt werden. Für die Erstellung eines Quiz gibt es viele Tools, z. B. „kahoot“, „Mentimeter“ oder „PollEverywhere“.
    • Aufgaben für zu Hause
      Überlegen Sie, welche konkreten Aufgaben ein Schüler/ eine Schülerin von zu Hause bearbeiten kann. Stellen Sie einen Bezug der Aufgabe zum „Berufsbild“ her und machen Sie im Anschluss an die Bearbeitung eine gemeinsame Besprechung bzw. Bewertung. Aufgaben könnten sein:

      • Wie schreibe ich einen Geschäftsbrief?
        Dazu gibt es im Internet zahlreiche Tutorials, Tipps und Vorlagen. Sie können auch eine eigene Anleitung verfassen und der Praktikantin, dem Praktikanten zeigen, wie ein Brief bei Ihnen aussieht. Dann kann er nach diesen Vorgaben zum Beispiel ein Bewerbungsschreiben verfassen und dieses im Anschluss an Sie versenden.
      • Über „Remote-Desktop“ können Sie dem Praktikanten/ der Praktikantin den Zugriff auf Ihren PC oder Desktop ermöglichen. So kann er sehen, wie und an was Sie arbeiten.
      • Von Ihren künftigen Auszubildenden wird handwerkliches Geschick verlangt?
        Schicken Sie Ihren Praktikantinnen und Praktikanten im Vorfeld eine „Materialbox“ zu, damit sie sich auch praktisch einarbeiten können. Die Arbeitsschritte können fotografiert bzw. dokumentiert werden und das Arbeitsergebnis im Anschluss anhand dessen besprochen werden. Als Anleitung eignen sich Tutorials, die online auf YouTube zur Verfügung stehen. (z. B.: „Wie repariere ich einen Fahrradschlauch?“ oder „Wie streicht man eine Wand?“)
      • Für Themen aus Biologie, Chemie, Physik und Technik gibt es im Schulbedarf Experimentierboxen (z. B. „Wie funktioniert ein Roboterarm?“) mit denen Sie Bezug zu den Tätigkeiten in Ihren Ausbildungsberufen herstellen können. Diese Box kann auch Informationsmaterial enthalten, das Sie der Praktikantin oder dem Praktikanten sonst persönlich übergeben hätten.
      • Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, Materialboxen sind nicht teuer und können wiederverwendet werden. Machen Sie daraus ein Azubi-Projekt, dann fließen auch von dieser Seite gute Ideen mit ein.

 

  • Sprechstunde/ Live-Chat
    Wenn Sie bereits ausbilden: Bieten Sie vor, während und nach dem „Praktikum“ eine Sprechstunde oder einen Live-Chat mit Ihren Azubis an. Dort können auf Augenhöhe Fragen geklärt werden und die Jugendlichen erhalten Einblicke „aus erster Hand“.
    Ein „Gegencheck“ mit einem erfahrenen Mitarbeitenden in dem Berufsfeld rundet das Bild für den Jugendlichen ab. Hier können allgemeine Fragen zum Beruf, den Weiterbildungsmöglichkeiten, Karriereoptionen und zur Ausbildung gestellt werden.

 

Feedbackgespräch

Als Abschluss des virtuellen Praktikums macht ein (virtuelles) Feedbackgespräch Sinn: Welche Erwartungen wurden erfüllt? Was kann bezüglich Organisation und Inhalten verbessert werden? Was wurde (über den Ausbildungsberuf) gelernt und kann die Praktikantin oder der Praktikant sich eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen vorstellen? Hier hilft ein vorbereiteter Feedbackbogen. Besprechen Sie mit dem Jugendlichen, wie es nach dem Praktikum weitergehen könnte. Bieten Sie ein Bewerbungstraining an und teilen Sie ihm Ihre Erwartungen für ein eventuelles Vorstellungsgespräch mit.

Eine anschließend ausgestellte Praktikumsbescheinigung oder ein Zertifikat (eventuell mit Ergebnissen aus den Arbeitsaufgaben und/oder einem Quiz) zeigt Ihre Wertschätzung.

Natürlich soll auch „sichtbar“ sein, dass Sie in Ihrem Betrieb ein virtuelles Praktikum anbieten: Machen Sie über Ihre Homepage, Social-Media-Kanäle und Ihre Netzwerkpartner auf das Angebot aufmerksam. Weitere Tipps zur Azubi-Rekrutierung finden Sie hier und zur Rekrutierung über soziale Netzwerke hier.

Wenn Sie bereits aktiv in einer Schulkooperation sind, ist das ein guter Weg, um die Werbetrommel zu rühren. Kontaktieren Sie die verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrer, laden Sie Schulklassen zu einer virtuellen Betriebsbesichtigung ein oder vereinbaren Sie eine virtuelle Sprechstunde für Interessierte. Binden Sie Ihre Azubis in die Aktionen ein und lassen Sie sie über ihre Erfahrungen berichten. Mehr zu Schulkooperationen erfahren Sie hier.

Berufsorientierung ist wichtig für Schülerinnen und Schüler und das Praktikum eines der wichtigsten Puzzle-Stücke. Auch für die ausbildenden Betriebe ist ein Praktikum wichtiger Bestandteil der Rekrutierung und des Ausbildungsmarketings.

Zurzeit ist ein Praxiseinsatz von jungen Menschen wegen der Kontaktbeschränkungen, Hygieneauflagen und des Homeoffice nicht oder nur eingeschränkt möglich. Um trotzdem den interessierten, potenziellen Auszubildenden einen Einblick in Ihr Unternehmen zu geben, sind digitale Tools gut einsetzbar. Was ist also möglich, um einen (vorübergehenden) Ersatz für ein Präsenz-Praktikum zu bieten?

Von der digitalen Begrüßung über den virtuellen Betriebsrundgang zu konkreten Aufgaben für zu Hause oder einer digitalen Sprechstunde – bauen Sie sich Ihr individuelles online-Praktikum aus diesen „Bausteinen“:

Voraussetzung ist natürlich, dass die Technik funktioniert. Kann man Ihre Angebote mit dem Smartphone durchführen, oder braucht man einen PC oder Laptop und steht der zur Verfügung? Welche Programmzugänge benötigen die Praktikantinnen und Praktikanten für Ihren virtuellen Einsatz?

Wie lange soll das virtuelle Praktikum dauern und wie können die einzelnen Aufgaben über den Zeitraum verteilt werden? Wann stehen Sie oder ein anderer Ansprechpartner für Fragen und Austausch persönlich zur Verfügung?